Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen
STS ist enttäuscht über Negativentscheid des Nationalrats
Sehr schade – das Katzenelend geht weiter! Der Nationalrat lehnte diese Woche eine Motion von NR Meret Schneider für eine nationale Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen ab.
Es waren vor allem Stimmen von Mitte und SVP, die behaupteten, «es würde allen eine zusätzliche administrative und finanzielle Belastung auferlegt werden, ohne dass ein echter Mehrwert erzielt würde». Und verwiesen auf die freiwillige Möglichkeit, Katzen zu chippen und zu registrieren.
Die Fakten sehen eben anders aus:
- In der Schweiz waren Stand Januar 2025 783 213 Katzen registriert. Schätzungen gehen davon aus, dass das etwa einem Drittel aller hierzulande lebenden Katzen entspricht. Die Freiwilligkeit führt dazu, dass eine grosse Mehrheit der Katzenhalter in der Schweiz ihre Tiere nicht registrieren lässt.
- Dass jedermann Katzen halten kann, ohne dass die Behörden davon erfahren und ohne dass diese ihren Besitzerinnen und Besitzern zugeordnet werden können, führt zu zahlreichen Tierschutzproblemen oder verschlimmert diese zumindest. Auch aus diesen Gründen ist das Kennzeichnen und Registrieren von Katzen aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS unumgänglich. Zudem gibt es viele herrenlose Katzen, die bisher niemandem zugeordnet werden können.
- Der Import von Katzen aus dem Ausland, insbesondere Rassekatzen, nimmt in den letzten Jahren sprunghaft zu. So hat sich zwischen 2021 und 2024 die Anzahl registrierter Katzen in der Schweiz, die aus dem Ausland eingeführt wurden, verdreifacht. Dazu trägt auch der unkontrollierte Rassekatzenhandel bei – mit allen negativen Folgen, die das mit sich bringt. So etwa der Import von Katzen aus tierschutzwidriger Zucht, die Einfuhr von Extremzuchtrassen und die Gefahr der Einschleppung von Krankheiten. Wie viele Katzen tatsächlich eingeführt werden ist unbekannt, was den Behörden den Kampf gegen den Katzenhandel, der ebenso problematisch ist wie der Hundehandel, praktisch verunmöglicht.
Der STS wird seinen Einsatz für eine nationale Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen weiterführen – für mehr Tierschutz und Tierwohl.